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Bewahre uns Gott davor, Dinge bloß nicht falsch zu machen

Kategorien: Gedanken

Bewahre uns Gott davor, zufrieden zu sein mit dem, was wir nicht falsch gemacht haben.

In dieser Gefahr stehe ich als Mensch und vor allem als Christ mit einem bestimmten Gottesbild. Als Christ möchte ich es Gott recht machen und das ist ja nichts Schlechtes.

Wenn ich es aber wirklich beherzige und mich von der Angst bestimmen lasse, nur nichts falsch zu machen, mache ich irgendwann nichts mehr oder zumindest nichts Neues mehr, denn man kann sehr viel falsch machen.
Es ist aber nicht wirklich das Entscheidende nichts falsch zu machen. Ich glaube, gelingendes Leben ist mehr als darauf bedacht zu sein, möglichst nicht viel falsch zu machen.

Manche meinen, man müsse die Fehler der anderen nicht auch noch machen. Vielleicht muss man wirklich nicht alle Fehler wiederholen. Aber ich glaube, manchen täte es sogar gut, bestimmte Fehler selber zu machen. Die Erfahrung ist spürbar. Etwas Erlebtes ist konkreter als etwas, das man nur im Kopf hat.

Hier verschieben sich die Grenzen. Wer nichts falsch machen will, engt sich ein, das Denken macht zu, schränkt das Leben ein. Das hat wenig mit Mut zu tun und macht auch unseren Gott sehr klein. Wir leben von der Vergebung und Paulus sagt: “Wohl dem, dem viel vergeben wird.” Dahinter steckt aber auch: Der hat nicht alles richtig gemacht.


von Thomas Dillenhöfer