„Breath of Heaven“ – Das Alte Schloss atmet Neues
AdventsGospel im Alten Schloss Stuttgart, 29.11.2016
Es war ein Neumondabend. Der Neumond steht für den Aufbruch, den Umbruch, den Neubeginn, die hohe Zeit der Veränderungen. Und diesen sternenklaren, aber auch klirrend kalten, Atem der Veränderung konnten die Besucher des AdventsGospel an diesem Abend im Innenhof des Alten Schlosses in der Mitte von Stuttgart spüren. Gospel im Osten lebte hörbar ein kleines Stück der Weihnachtsgeschichte …
Die Konzertvorbereitungen waren schwierig: weniger Platz als früher, weniger Platz für Sängerinnen und Sänger auf der Bühne, kein Platz in der Herberge sozusagen. Und doch: die GiOs kamen. Nicht zum Trotz, nein, sondern weil wir wissen, was wir singen: „… right know is the moment …“ – für ein Handeln, einen Neubeginn, tief aus der Mitte des Augenblicks in diese Welt hinein – und aus der Mitte der Welt in den Augenblick hinein: denn wer sagt, dass man nur von der Bühne aus singen kann?
Über alle Grenzen hinweg, so verbanden sich unsichtbare Fäden eines im tiefsten Sinne gelebten Miteinanders zwischen den Herzen aller Sängerinnen und Sänger des Chors und dem Publikum. Von der Bühne über jeden Winkel des Schlosshofes hinweg, von GiOlinos bis in die hintersten Reihen, sangen Herzen und glänzende Augen mit sichtbarem Atem in die mondlose Nacht – „Breath of Heaven“.
Ein wundervoll warmes Gefühl des Zusammengehörens legte sich schützend auf unsere Schultern. Der Abend wurde zu einem ganz besonderen, verbindenden Fest für alle, die im Schlosshof zusammenfanden. Und mit dem Beginn des Neuen verabschiedeten wir schließlich auch einen von uns – „… fill up this space“.
Die Weihnachtsgeschichte von GiO ereignete sich wie so oft mit der Kraft der Stimme. Sie entzündet durch ihren Gesang Lichter im Herzen und sie bringt Glanz dorthin, wo bereits kleine Feuer lodern. Sie spendet zündende Funken und es ist ein Geschenk, Teil davon zu sein. Diese Kraft verändert – „I’ve been changed …“ – und ermöglicht gleichzeitig einen Neubeginn – „… this is Christmas.“
Fotos: Ludmilla Parsyak