... singen ist Glückssache

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Christliche Gemeinschaft

Kategorien: Gedanken

Die Stimmung ist harmonisch, Christen sind füreinander da und fangen sich gegenseitig auf. Die Vorstellung, wie eine perfekte christliche Gemeinschaft aussehen soll, ist oft sehr konkret in den Köpfen der Leute verankert. Und dann treffen sie sich mit anderen, die wiederum ihre Erwartungen an die Gruppe haben. Irgendwann müssen sie dann enttäuscht feststellen, dass die Gruppe nicht zusammen passt oder auseinander fällt.

Wer christliche Gemeinschaft sucht, um seine Ideen zu verwirklichen, wird die Gemeinschaft irgendwann zerstören, auch wenn er es noch so gut meint und die Menschen eigentlich verbinden will. Gott ist dann nicht mehr der eigentliche Grund des Treffens. Christen errichten stolz ihr eigenes Reich und brauchen Gott und andere Christen, um ihre anspruchsvollen Ziele zu verwirklichen. Alles, was sich nicht in das Traumbild fügt, hat etwas mit Versagen zu tun, mit Enttäuschung, mit unerfüllter Hoffnung.

“Wo zwei oder drei in meinen Namen versammelt sind, bin ich mitten unter ihnenâ”, sagt Jesus. Da kommen Sünder zusammen und suchen gemeinsam nach Gott. Jesus ist mitten unter ihnen, weil sie nach Gott suchen, ohne Perfektion, eher ausdauernd als übereifrig. Der Grund der Gemeinschaft ist die Suche nach Gott und der Grund, dass Jesus dazukommt, ist, weil sie ihn finden wollen.

Wenn wir uns einer christlichen Gemeinschaft anschließen, sind wir nicht Fordernde sondern Dankende und Empfangende und das gilt es zu entdecken. Wenn es dann harmonisch zu geht, Christen füreinander da sind und sich gegenseitig auffangen, ist das nur deshalb möglich, weil niemand sein Traumbild unbedingt verwirklichen will.


von Thomas Dillenhöfer