... singen ist Glückssache

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Gio goes jail

Kategorien: Allgemein

30 Gios und 3 Musiker machten sich auf den Weg nach Stammheim und gaben ihre Personalausweise an der Pforte ab. Alles danach ist schwer in Worte zu fassen, denn schon beim Gehen durch den Innenhof blieb einem beim Anblick der hohen Mauern, der Drähte und Gitter die Luft zum Atmen weg, war man schier erschlagen von dieser Wucht und dem, was es bedeutet, dort zu leben. Was bedeutet es? Können wir es überhaupt nachvollziehen?

Ein herzliches Willkommen der netten Aufseher milderte diese Gefühle etwas, doch bei der Besichtigung der kleinen, kargen Zellen wurde es wieder eng ums Herz und flau in der Magengegend. All diese bewegenden Eindrücke nahmen wir mit in das Einsingen im Andachtsraum, der freundlich wirkte mit dem Altar, den Bildern und dem vielen Holz, sodass die Gitterfenster kaum mehr auffielen. Viele von uns haben sich wohl gefragt “wie wird es sein, werden wir unsere Zuhörer erreichen, wird ihnen das Konzert Freude bereiten?” Denn das war es, was  wir wollten. Eine Stunde dort Freude bereiten, von dem singen, der uns hilft in schweren Zeiten und der uns Freude bereitet. Spätestens bei “Shakles” sprang der Funke auf einige über. Manche klatschten mit, wippten im Takt oder einer tanzte sogar. Es gab viel Beifall und nach dem zweiten Mal “Shakles” mussten unsere Zuhörer leider wieder gehen. Uns war es eine große Freude und eine sehr bewegende Erfahrung. Danke.

 


Text: Ursula Köpp