... singen ist Glückssache

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GiO SmallEdition beim Stuttgarter Chorfest 2016

Kategorien: Allgemein,Event Nachbericht

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Bericht von hinter den Kulissen: die SmallEdition beim Stuttgarter Chorfest am 28. Mai 2016

Vor dem Auftritt noch schnell eine letzte Probe in „Heilands“ (GiO-Slang für die Heilandskirche). Im Gegensatz zu den schier endlosen Sängerreihen des GiO-Gesamtchors diesmal kleindimensioniert: Wir sind nur neunzehn, aufgestellt im Halbkreis, und – auch GiO-untypisch – gleich neun davon Männer und dafür sind wir Damen im Alt nur zu dritt. „Na, ob das gut ‚soundet‘?“, fragt sich hier bestimmt nicht nur unser Chorleiter Tom. Noch ein ängstlicher Blick in den Sopran gegenüber – „lasst dem armen Alt auch eine Chance!“ – und los geht’s, ausgestattet mit dem tiefen Glauben an den Alt’schen „SHOTGUN“: „ScHeppert raus Oh Tiefen Gospelsound, UNd gebet niemals auf!“

Und siehe da, die Stücke laufen, der Vierklang bezaubert und die Laune ist bestens. Also noch kurz in schwarze Schale werfen, alle Teekannen und Wasserflaschen eintüten und ab zum Theaterhaus! Viele Chorfesthelfer huschen in Gelb durchs Foyer und wir folgen einer solchen Chorassistentin zu unserem Aufenthalts- und Garderobenbereich. Uns eröffnet sich die Aussicht auf eine Turnhalle mit fein säuberlich markierten weißen Bereichsklebestreifen und U-Sitzformationen. Wir bekommen Bereich 4 und dürfen „uns hier aufhalten“, bis wir wieder abgeholt werden vom gelben Chorengel Nummer zwei, der uns zum Soundcheck geleitet. Wir bahnen uns den Weg zur Bühne durch Absperrungen und „Kein Einlass!“-Türen. Für mich ist das eine der coolsten Sachen am Sängerdasein: ist immer wieder aufregend, ein Theater oder einen Konzertsaal von der anderen Seite zu erleben!

Auf der Bühne angekommen warten wir gespannt auf die Einsatzbereitschaft der Technik: Chor- und Bandmonitore scheinen gegen uns zu sein. Immer wieder tönt ein „Des gibt’s doch net!“ vom Mischpult weiter oben im Saal zu uns, während wir konzertvorbereitend Ingwer futtern und von der Nebelmaschine hinter uns eingedampft werden. Wir kommen uns anfänglich etwas ungewohnt verloren vor mit so wenig Mitsängern auf der großen Bühne, aber die Vorfreude aufs Konzert übertrifft eindeutig die Nervosität. Dann ist plötzlich alles startklar und wir müssen einen Blitzsoundcheck hinlegen, denn alles auf dem Chorfest ist streng getaktet und wir dürfen bloß nicht überziehen. Kaum gehen schließlich die Türen auf, stürmen die ersten Gospelbegeisterten die Theatersaaltreppen herunter und sichern sich gute Plätze. Wir erspähen von der Bühne aus hier und dort … und dort …und oh, dort auch noch, bekannte GiO-Gesichter! Die sind natürlich im klaren Vorteil, weil sie direkt mitsingen können. Und – was bestimmt keiner zugeben will – während des Konzerts kann man auch noch ganz nebenbei die Texte für den großen Auftritt am nächsten Tag in der Liederhalle üben :-).

Mal ganz ehrlich: A little [gospel] party never killed nobody – und so eine haben wir auf jeden Fall gefeiert! (Wie ein paar Power-Fotos eindeutig belegen.) Mit tatkräftiger Groove-Unterstützung vom Publikum haben wir das Theaterhaus zum Beben gebracht. Spätestens bei I know who I am haben wir bestimmt den Chorfestdurchschnitt an vom Sitz gerissenen Zuhörern gesprengt. Das Beste daran natürlich: Das war nur der Anfang. Denn am Sonntag kam noch der große Auftritt mit allen GiOs im Beethovensaal der Liederhalle!

 

Text: Natalie Lewandowski
Fotos: Carola Wüst