Für Jesus waren Himmel und Hölle Realitäten im Hier und Jetzt. Himmel und Hölle ist kein undefiniertes Ziel in der Ferne. Kein lebenslanges Warten auf den Lohn. “Wie komme ich in den Himmel?” ist gar nicht die entscheidende Frage sondern “wie bringe ich den Himmel in mein Leben?” Jesus möchte nicht vertrösten auf den Himmel nach dem Tod. Jesus möchte, dass das Leben lebenswert ist und nach dem Tod kann es dann so weitergehen. Die Entscheidungen, die wir hier und jetzt treffen, haben Bedeutung über den Tod hinaus.

Himmel kann ein großes Happy End sein, aber auch ein kleiner Moment des Glücks. Wenn Jesus sagt, dass ein Kamel leichter durchs Nadelöhr passt als ein Reicher in den Himmel kommt, dann meint er, dass Teilen und Schenken das Leben hier und jetzt bereichern. Geben kann auch Aufmerksamkeit sein, den anderen aus seiner Einsamkeit holen, ein Gespräch anbieten, jemanden zur Entfaltung kommen lassen, Hunger stillen, auch im übertragenen Sinn. Menschen hungern nach Anerkennung, Unterstützung und Aufrichtigkeit.

Gott kommt auf die Erde und wohnt bei den Menschen. Wir haben die Möglichkeit die Welt so zu gestalten, dass er kommen kann.

von Thomas Dillenhöfer