... singen ist Glückssache

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Wunschlosigkeit ist Armut

Kategorien: Gedanken

“Wunschlosigkeit ist Armut”, hat Dietrich Bonhoefer gesagt. Demnach sind die wunschlos Glücklichen, vielleicht wirklich glücklich, aber eben arm. Reich ist, wer Wünsche hat. Wünsche sind Ideen, Pläne, Ziele. Dem Leben etwas zutrauen, Möglichkeiten ergreifen, gespannt sein auf das was passiert.Gott wünscht sich bestimmt auch Menschen, die ihren eigenen Kopf haben, Dinge bewegen möchten, ausprobieren, neue Wege gehen und auch mal umkehren müssen. Menschen, die ausprobieren, entdecken wollen, sich mit Leichtigkeit, nicht Leichtsinn, auf Neues einlassen.

“Werdet wie die Kinder”, steht in der Bibel. Das gilt auch für das Wünschen. Kinder haben keine Zweifel, sehen keine problematischen Zusammenhänge oder Folgen. Ein Kind wünscht sich ein Pferd ohne Wenn und Aber. Es stellt sich nicht die Frage, woher das Futter kommt und in welchem Stall das Tier steht. Ein Kind wünscht sich eine Carrerabahn, ohne zu überlegen, wer sie bezahlt und, dass es vielleicht noch zu klein dafür ist.

Erwachsene haben dieses Unverkrampfte oft verlernt. Aber Wünschen ist erlaubt, auch wenn der Verstand Bedenken anmeldet, das Gewissen Alarm schlägt. Wünsche können überhaupt nur in Erfüllung gehen, wenn wir sie wahrnehmen, zulassen, äußern und positiv gespannt darauf sind, welche Wendung das Leben vielleicht noch nimmt.

Wohl dem, der nicht wunschlos glücklich ist.


von Thomas Dillenhöfer