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»5 Chöre, 3 Nationen, 1 Familie … « – MIGHTY WIND 2017 in St. Gallen

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»5 Chöre, 3 Nationen, 1 Familie … «

Es begann mit einer kleinen Chorreise nach Chile über den Jahreswechsel 2011/12, die den Grundstein für »grenzüberschreitendes« Gospelerleben legte. Auch wenn man bei uns, bei Gospel im Osten mit seinen vielen Nationalitäten, ein interkulturelles Flair gewohnt ist: das erste große Chöretreffen »Time to celebrate« im Sommer 2013 war da schon nochmal etwas anderes. 600 Leute aus Deutschland, Schweiz und Chile kamen in Stuttgart zusammen. 2015 sahen sich die Chöre Gospel im Osten (Stuttgart), Gospel in St. Veit (Waldenbuch), Gospel im Centrum (St. Gallen) und Santiago Gospel (Santiago de Chile) zu einem zweiten großen Chöretreffen in Chile wieder. Klar, dass aller guten Dinge mindestens drei werden sollten …

Rund 400 Sängerinnen und Sänger trafen sich Anfang Juni 2017 in St. Gallen in der Schweiz zu »Mighty Wind«: Zur Chorgemeinschaft kam noch » Gospel im Werdenberg« (Grabs) dazu. Und so wuchsen fünf Chöre aus drei Nationen in zehn Tagen zu einer Familie zusammen und begeisterten mit zwei Konzerten in Amriswil und St. Gallen rund 2000 Konzertbesucher von der Kraft der Gospelmusik. Mit einem überaus gut besuchten ökumenischen Gottesdienst in der Olma-Halle der St. Gallener Messe ging das dritte internationale Gospelchöretreffen am Sonntag, den 11. Juni zu Ende.

Die gemeinsame Zeit verbrachten die Teilnehmer mit den täglichen Proben in der »Stami«, bei Ausflügen in den Alpstein, an den Bodensee und in St. Gallen sowie an einem Spiel- und Sporttag im Stadiongelände »Espenmoos«. Ein großer Teil der ausländischen Gäste war bei Gastfamilien untergebracht, die damit das Projekt ebenso wie zahlreiche Sponsoren und Gönner erst möglich gemacht haben.

 

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Zurückgekehrt sind auch die etwa 120 Sängerinnen und Sänger von Gospel im Osten mit vielen Eindrücken weit über das Gospelsingen hinaus, die Taschen voll neuer interkultureller und  gemeinschaftlicher Erfahrungen …

 

Über die Herausforderung, jeden Tag ein Schweizer Wort zu lernen

Ich dachte ja, es wäre so einfach: Wenn ich perfekt schwäbisch spreche, kann ich doch auch locker Schweizerisch lernen. Bei Mitsängerin Melanie im Osten von St. Gallen wurde ich eines Besseren belehrt. Der Schweizer Käsekuchen mit seinen vielen ›ch‹-Lauten und diversen Umlauten hat mich dann doch sehr herausgefordert: Chäschüechli – ich übe heute noch. Dagegen waren doch die lockere Begrüßung mit »Hoi« oder »Grüezi«, »i chum« (ich komme), »hüt nöd« (heute nicht), die Brösmeli (Brotkrümel) und selbst das Rundumerli (Kreisverkehr) ein Leichtes. Trotzdem, am Ende wusste ich: »nöd jufle« – auf gut Schwäbisch: »no net hudla, des lernt mr scho no«.

Schö isch es gsi! Einen herzlichen Dank an alle Gastfamilien, die uns so liebevoll aufgenommen und sich um uns gekümmert haben.

–Renate Müller–

 

Ein Blitzlicht auf die Gruppenunterkunft

Dass der Wind nicht nur in St.Gallen sondern auch in der Umgebung spürbar war, dafür sorgten die Chorsänger und -sängerinnen, die in der Gruppenunterkunft in Goldach untergebracht waren. 25 bis 30 Leute aus Deutschlandhier  über dem Werkhof einquartiert, Blick auf den Bodensee inklusive. Liebevoll und geduldig betreut hat uns Marisa Giger, die selber in Goldach direkt am See wohnt und sehr engagiert alles von Parkplatzsituation bis Schnarcherfrage zu lösen wusste! Wir blicken dankbar darauf zurück, mit wie viel Aufwand sie es uns dort schön gemacht hat. Wir wünschen ihr noch viele schöne Hortensien für ihren zauberhaften Garten!

Es war ein besonderer Ort, ein kleines Zuhause für die zehn Tage des Chörtreffens: In der Gemeinschaftsküche fanden sich zum Frühstück immer Mitmenschen, mit denen man sich für den Tag verabreden konnte oder die man einfach nur anschweigen konnte, je nach Morgenmuffellage. Und abends nach den Proben saßen immer einige bei Wein, Bier und Knabbereien zusammen und ließen die Nacht hereinbrechen.

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Von Goldach ging es zu den Tagesprogrammangeboten, wahlweise auf eigene Ausflüge und Spaziergänge oder an den See zum Flanieren und auch Baden. Recht erfrischend zeigte sich der Bodensee mit knapp 19 Grad. Das hielt aber Mitsänger Willi nicht davon ab, das Thema »Mighty Wind« auf ganz eigene Weise zu würdigen: Er hatte seinen neuen Segel-Katamaran dabei, auf welchem er an zwei Tagen hinausfuhr. Leider klappte das mit dem mächtigen Wind auf dem See schlechter als in den Chorproben, immer war es entweder zu windig oder zu flau. Trotzdem ein schöner Anblick, fuhr oder stillstand das Boot doch immerhin unter Mighty-Wind-Flagge.

–Ulrike Buckard–

 

Von Empanadas, Spätzle und Guglhupfern!

Ein deutsch-chilenisch-schweizerischer Kochevent durfte im Mighty-Wind-Programm natürlich nicht fehlen. Marisa vom St. Gallener Chor hat dafür die ideale Location. Ein wunderbares Haus mit Garten in Goldach direkt am Bodensee. 20 Leute konnten hier ihr kulinarisches Know-how zum Besten geben oder ihre kulinarische Neugier befriedigen. Marisa hatte alles perfekt vorbereitet. Es gab Arbeitsinseln drinnen und draußen, ausgedruckte Rezepte und sogar Küchenhelferinnen und -helfer, die danach schauten, dass es den Köchinnen und Köchen an nichts fehlte. (Danke auch an Olli für den leckeren Espresso!)

Das Menü war der internationalen Gruppe angepasst:

  • Chilenische Empanadas
  • Schwäbische Kässpätzle
  • Schweizer Guglhupf mit Doppelrahm und Erdbeeren

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Jeder durfte alles machen und sich ausprobieren. Die Chilenen waren natürlich neugierig, was es mit dem Spätzleschaben auf sich hat. Und Marisas Garten war der ideale Übungsort fürs Schaben. Kein Küchenboden musste nachher geputzt werden!!!

Die Deutschen und Schweizer wollten wissen, wie man Empanadas richtig füllt und formt. Gelernt haben wir dabei ziemlich viel „Empanadisch“. Dass man die Füllung an der Form erkennt, dass ein Quadrat Fleisch, ein Dreieck Seafood und ein Halbrund Käse enthält. Und dass das Wichtigste und Leckerste bei einer Empanada die Kruste am Rand ist, genannt Carchito. Wenn man als Chilene durchgehen will, sollte man erst ein Stück Carchito abbrechen und essen, bevor man die ganze Teigtasche verzehrt!

Und das Dessert, der Schweizer Guglhupf, war schön saftig und locker, der Sahne-Mascarpone-Rahm ziemlich kalorienreich und die Erdbeeren mit Holundersirup extrem lecker!

Mit Blick auf den Bodensee war dann die große Mittagstafel gedeckt und alles was wir in zwei Stunden gekocht hatten, wurde mit viel Appetit verzehrt! Vielleicht wird es in Santiago de Chile demnächst mal irgendwo Kässpätzle geben. Ich jedenfalls plane ganz sicher, ziemlich bald meine Empanada-Kenntnisse auszuprobieren!

Carchito olé!

–Christiane Brehl–

 

Zur kompletten Fotogalerie Mighty Wind St. Gallen 2017

 


Text: Mighty Wind (gospel im centrum, St. Gallen), Lennart Will, Renate Müller, Ulrike Buckard, Christiane Brehl
Bilder: Ulrike Buckard, Christiane Brehl, Ludmilla Parsyak Photography