... singen ist Glückssache

GiO Blog & Berichte

10 Jahre GiO – Interview mit dem Leitungsteam

Kategorien: Allgemein,Personen

blog_10jahreinterview

Zum 10jährigen Bestehen von GiO kam die Idee auf, das bisherige Leitungsteam zu interviewen. Der Gedanke dahinter war es, dadurch GiO persönlicher werden zu lassen, Gesicht(er) zu geben.

Martina, Lena, Tom und Alex haben sich neun schriftlichen Fragen einiger Chormitglieder gestellt. Die zehnte Frage durften sich die vier gegenseitig stellen. Die Idee jede Frage kurz und knackig zu beantworten konnten allerdings nicht alle gleich gut umsetzen … 😉

Spannende Fragen und interessante Antworten – viel Freude beim lesen:


blog_interview_martina

Martina Hoch, Ergotherapeutin

Spirituell

Vertraust Du auf Intuition und Gefühle oder muss es für Dich “handfester” sein?
Ich bin schon eher eine rational denkende Frau und mein Beruf hat dies auch gefördert. Allerdings lerne ich zunehmend auf meine Intuition zu hören und sie bei Entscheidungen in Betracht zu ziehen, weil sie sich als sehr zuverlässig erwiesen hat.

Welche Religion findest Du neben dem Christentum spannend?
Judentum

Zweifelst Du manchmal?
Ja, sehr oft sogar. Ich wäge deshalb Entscheidungen lange und sehr genau ab.

Persönlich

Gibt es eine Eigenschaft, die Du an Dir besonders schätzt?
Empathie und Geduld.

Gibt es etwas, das Du schon immer einmal tun wolltest, aber das Du noch nicht realisieren konntest?
Ein Jahr Sprachunterricht in Frankreich (Provence) nehmen oder Silvester auf einer Nordseeinsel verbringen.

Freie Zeit verbringe ich am liebsten mit …
… Argentinischem Tango tanzen,
… lesen im Café,
… meiner Familie bei einem gemütlichen Abendessen,
… guten Freunden,
… Einkaufen in französischen Lebensmittelgeschäften,
… mir allein im Kino.

Musikalisch

Was bewegt Dich am meisten, wenn Du GiO hörst?
In die Gesichter der Sängerinnen und Sänger zu schauen.

Ein Lied, das für eine richtig gute Zeit in Deinem Leben steht:
I know you by heart (Eva Cassidy)

Musik, die mir auch nach 10 Jahren noch gefällt:
Lieder von Reinhard Mey, Jazz, Klassik (J.S. Bach)

Frage 10 gestellt von Lena

Was wäre anders in Deinem Leben, wenn Du GiO nicht kennen gelernt hättest?
Viele meiner heute besten Freunde und Freundinnen hätte ich nie kennen gelernt.
Vielleicht wäre ich immer noch auf der Suche nach einer Frömmigkeit, die Freiheit und Verbindlichkeit bzw. Deutlichkeit in dieser Form verbindet, wie ich es bei GiO kennengelernt habe.
Ich wüsste nicht, welche Lieder ich am Grab eines Freundes singen sollte, die mich trösten könnten und mir Hoffnung geben würden.


blog_interview_lena

Lena Dörr, Grund- und Hauptschullehrerin, Schwerpunkt Hauptschule

Spirituell

Was heißt für Dich Gemeinschaft?
Sich aufeinander verlassen zu können und trotz Unterschiede gemeinsam in der gleichen Richtung unterwegs zu sein.

Was möchtest Du GiO von Deinem Glauben mitgeben?
Vertrauen in einen liebenden, starken und weitherzigen Gott.

Was würdest Du jemandem empfehlen, der Gospel singen will, aber mit Gott und Jesus nichts am Hut hat?
Hab’ ganz viel Spaß und lass dich drauf ein, dass es mehr als nur singen werden kann …

Persönlich

Was möchtest Du Deinen Kindern mit auf den Lebensweg geben?
Gelassenheit, Freude am Leben und Musik

Außer Singen ist für mich Glücksache:
Freunde zu haben

Was empfindest Du als persönliches „Geschenk Gottes?
Meinen Mann (klingt kitschig, ist aber so)

Musikalisch

Was macht die Arbeit mit den GiOlinos so besonders?
Kinder sind so herrlich ehrlich!

Deine Lieblingsband/Lieblingssänger im Teenageralter?
Pur (oh man, das ist echt peinlich …) Heute Sting und Jamie Cullum. (Bitte nehmt das mit rein!!!)

Wo und was hast Du gesungen, bevor Du zu GiO kamst?
Eigentlich immer. Im Kinderchor meiner Musikschule, laaaaange Zeit im Jugendchor-Wolzhausen (das liegt im wunderschön idyllischen hessischen Hinterland), im Gemischten Chor meiner Gemeinde, an der Uni, immer Alt – und das immer aus Überzeugung.

Frage 10 und 11 gestellt von Alex

Welcher Song aus 10 Jahren GiO ist dein ganz persönlicher Hit?
Your name is Jesus (Anfang: “A precious name I like to call”  – das würde ich auch gerne noch einmal singen …)

Das war mein schönstes/eindrücklichstes Erlebnis mit oder in GiO:
Die “time to celebrate”-Woche und dabei sehr liebe Menschen näher kennengelernt zu haben.


blog_interview_tom

Thomas (Tom) Dillenhöfer, Architekt & Chorleiter

Spirituell

Was hat dich bei der Arbeit mit GiO in Deinem Glauben besonders herausgefordert?
Die Einladung Jesu ‘Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will Euch lebendig machen’ auszusprechen, in dem Wissen, es können und werden Menschen kommen, die beladen sind und ich habe kein ‘know how’ und sehr begrenzte Kapazitäten.
Die Einladung Jesu beizubehalten, in dem Wissen, es wird musikalisch nicht einfacher, mit vielen Menschen gemeinsam auf gutem Niveau Musik zu machen.
Breit aufgestellt sein, geistlich wie musikalisch (‘Volkschor’) ohne profillos zu sein. Unterschiedlichste Positionen zuzulassen und doch eine eigene zu vertreten.
Die Weite und Freiheit in Christus, an die ich glaube, auch zu leben!
Gremien. Sich mit Menschen auseinandersetzen müssen, die meine/unsere Idee von Gospelmusik Leben nicht nachvollziehen können/wollen.
Zu glauben, dass die Kirche voll wird!

Wie schätzt Du das Verhältnis Vorbestimmung deines Lebensweges und freier Wille ein?
Ich fühle mich nicht als Marionette, hab ich mich nie gefühlt. Habe auch nie gedacht, dass ich keine Wahl habe. Ich glaube, ich habe immer eine Wahl. Und wenn ich nicht wähle, ist das auch eine Entscheidung. Ich habe begrenzte Kraft und begrenzte Fähigkeiten und Anlagen. Aber auch spezielle. Von daher ist es nicht unwahrscheinlich, dass sich mein Leben – unter wohlwollenden Umständen – in eine bestimmte Richtung entwickelt.
Ob ich wirklich alles denken kann – vor allem jetzt noch mit knapp 50 – wage ich zu bezweifeln. Ich fürchte nicht.

Dein Glaube in einem Wort:
OSTERN oder in einem Satz: You can never be too dead for resurrection.

Persönlich

Was oder wer kann dich aus dem Takt bringen?
Zu viel Zeit. Dann verzettel ich mich.
Zu wenig Zeit. Dann werde ich hektisch.
Sam (Schlagzeuger)

Was würdest Du auf eine einsame Insel mitnehmen, wenn Du nur einen Handgepäckgroßen Koffer mitnehmen dürftest?
Keine Ahnung. Würde nicht gerne auf ‘ne einsame Insel … vielleicht Werkzeug, um ein Haus zu bauen.

Du möchtest Dir selber etwas Gutes tun – was wäre das?
Ein gemeinsames Konzert von GiO und Israel Houghton oder Robbie Williams dirigieren. Am besten noch plus Big Band und fett Orchester.

Musikalisch

Wo, wann und wen hast Du zum ersten Mal dirigiert?
Jugendchor Drespe, der Jugendchor meiner Heimatgemeinde im Oberbergischen, Mitte der 1980iger Jahre.

Deine erste selbst gekaufte Platte :
Ich meine: Supertramp – breakfast in america

Am meisten überrascht hat mich in den 10 Jahren GiO:
GiO an sich ist die Überraschung. 😉
Ich fand es nachhaltig bewegend, als gegen Ende des Konzerts im Dom St. Eberhard im Advent letzten Jahres die Türen geöffnet wurden und die Menschen aus der Fussgängerzone IN die Kirche strömten.

Frage 10 gestellt von Martina

Welchen Stellenwert haben gute Freunde in deinem Leben?
Reich, Du machst mein Leben reich und gut, … weil Du mir liebevolle Freunde schenkst … heisst es in einem Song von Andreas Malessa.
Die Freundschaft zu einem Menschen ist was vom wertvollsten auf der Welt, und ich weiß, dass ich als Mensch nur in vertrauter Beziehung und ehrlicher Begegnung wirklich lebe. Es ist für mich aber auch was vom herausforderndsten, Freundschaft gut und erfüllend und angemessen zu leben.


blog_interview_alex

Alexander (Alex) Pfeiffer, Musiker

Spirituell

Wäre Glaube ohne Musik für Dich machbar?
Grundsätzlich ja, denn mein Glaube gründet sich ja nicht nur auf den coolsten Groove und die berührendste Harmonie – wenngleich ich auch immer nach Beiden suche. Aber trotzdem würde mir ohne Musik etwas fehlen: Sie ist für mich die schönste Form meinen Glauben auszudrücken. Thank you for the music, Gott!

Das worüber ich an Gott am meisten staune:
Seine unendliche Geduld mit uns Menschen und vor allem mit mir.

Wie hat sich dein Glaube in den letzten 10 Jahre verändert?
Ich bin jetzt 10 Jahre älter und reicher an Erfahrungen und Herausforderungen. Mit zunehmendem Alter verkleinert sich ja bekanntlich das Gesichtsfeld, also der Bereich, den ich mit meinen Augen wahrnehmen kann ohne den Kopf zu bewegen. Für meinen Glauben gilt das Gegenteil: Das Blickfeld ist nun größer. Um ehrlich zu sein muss ich aber auch einen Verlust an Unbeschwertheit verzeichnen.

Persönlich

Was kochst Du am liebsten?
Egal, Hauptsache es schmeckt! Es darf gerne auch aufwendig sein was die Kosten und den Zeitaufwand betrifft, manchmal zum Leid meiner Allerliebsten! Dinge zu kochen, die ich selbst nicht essen würde, kann ich mir nicht vorstellen. Also alles in Richtung Seafood oder Innereien.

Was bedeutet GiO für Dich persönlich?
Als Teenager hatte ich mir vorgestellt wie es wäre, als Klavierspieler unterwegs zu sein. Zeitgleich mit der Entstehung von GiO habe ich mich selbstständig gemacht und ein Traum ging in Erfüllung: Mein Hobby wurde zum Beruf.
Bei GiO …
… darf (bzw. ich muss zum Glück) Gospelmusik machen.
… kann ich mit so guten Musikern zusammen spielen.
… komme ich musikalisch weiter.
… bin ich auf Tom getroffen. Wir verstehen uns oft ohne Worte und dann rockt’s so richtig! Ich schätze seine Fähigkeit so viele Menschen zusammen zu bringen (nicht nur musikalisch) und seine einladende Haltung.

Außer Musiker (& Koch) wäre ich gerne:
Restaurantkritiker, Reisebuchautor und Konzertkritiker. Dann könnte ich die ganze Welt bereisen, berühmte Musiker treffen, in den besten Restaurants essen gehen und viele tausend Fotos davon schießen.

Musikalisch

Was kann Dich während eines Konzerts aus der Ruhe bringen?
Wind, der mir beim Open-Air meine Noten genau bei dem Song wegpustet, den ich nicht auswendig kann.

Welches Instrument würdest Du gerne noch lernen?
Bass – und wenn’s noch ein zweites sein dürfte: Schlagzeug

Ein Lied, von dem Du nicht gerne zugibst, dass Du es eigentlich ganz gern magst?
Wenn ich ein Lied mag, dann geb ich das auch gerne zu. Ich mag keine peinlichen Lieder! 🙂

Frage 10 und 11 gestellt von Tom

In welchem Kanton würdest Du am liebsten leben?
Da muss ich nicht überlegen. Ganz klar: Bern.

Was motiviert Dich nach 10 Jahren für GiO Klavier zu spielen und Songs zu arrangieren?
Meinen Teil dazu beizutragen, dass Chorleute hier auftanken können, Gott begegnen und Spaß haben. Ich möchte nur ungern auf die Gänsehautmomente in den Proben und Konzerten verzichten. Gospel ist unser Zuhause, deshalb bin ich bei GiO richtig.


Text und Idee: Ute Isenberg-Rückold