... singen ist Glückssache

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Die Rose am Korb

Kategorien: Gedanken

An zwei Feiertagen im Jahr veranstaltet unsere Gemeinde einen Festtag für Menschen mit und ohne Wohnung. Etwa 200 Gäste kamen auch dieses Mal.

Vor mir nahm ein junger Mann Platz, der eine Rose in der Hand hielt. Das fällt auf. Ganz behutsam ging er mit ihr um, voller Wertschätzung, drehte sie, strich die Blätter zum Stiehl. Das tat er schon länger, denn der Stiehl zeigte deutliche Spuren. Trotzdem behandelte er die Rose gut, der Mann passte auf sie auf.

Während des gesamten Gottesdienstes konnte ich ihn beobachten und ich war tief beeindruckt von seinem Umgehen mit dieser Rose. Dann gingen alle zum Essen und da sah ich sie am Kollektenkörbchen – Ins Körbchen gesteckt, fast geflochten, war die Rose.

Und ich dachte: Dieser Mann hat mehr gegeben als Geld, er hat etwas gegeben, das ihm nahe war, das er behütet hat und das er letztlich Gott geschenkt hat, ja, Gott zur Verfügung gestellt hatte. Nicht nur mal kurz ausgeliehen sondern ohne Kompromisse geschenkt. Und ich frage mich, was die Rose in meinem Leben ist, die Ich Gott heute schenken kann.


von Katharina Sautter