... singen ist Glückssache

GiO Blog & Berichte

Ein Sommertag in Stuttgart

Kategorien: 20jahreGiO,Event Nachbericht,unitedbygospel

Kein Samstag wie jeder andere!

Gospel im Osten hat für seine Gäste aus der Schweiz, Chile und Deutschland Stadtführungen, Flashmobs und Foto-Aktionen geplant. In der Stadtbibliothek am Mailänder Platz findet der erste Flashmob des Tages statt. Für mich ist die lichtdurchflutete Bibliothek der Ort, den ich in Stuttgart am meisten liebe! Gerade wenn es samstags in der Stadt trubelig und laut ist und die Luft vor Sommerhitze zu flirren beginnt. Die Atmosphäre ist ruhig, hell, und fast so wohltuend wie in einer alten Steinkirche. Am Jubiläumswochenende haben wir dennoch nur einen Gedanken: Wir werden nicht still sein, unser Gott lebt – wie könnten wir das für uns behalten?

I won’t be quiet, my god is alive! How could I keep it inside?

Die Gospelsongs Praise, I open my mouth unto the Lord und Hallelujah, Salvation and Glory klingen daher heute durch die Stadt. Flashmobs stehen in der Tradition der Fußgängertheater, die bereits in den 60er Jahren mithilfe von Flugblättern organisiert wurden. Seit den frühen 2000er Jahren sind die kurzen Aktionen an belebten Plätzen dank Social Media einfacher geworden. Das GiO- Team steckte viel Energie und Organisationstalent in die spontanen Aufführungen. Wie bei den Stadtspaziergängen ist für jeden und jede was dabei.

Die erste Überraschung in der Stadtbibliothek

In der Stadtbibliothek beginnt der erste Flashmob mit dem choreografierten Lied I open my mouth unto the Lord. Möglichst leise versammeln sich die Sängerinnen und Sänger auf den Stockwerken. Wir lächeln uns wissend zu und versuchen die Aufregung mit einem Blick in Bücher oder in die Weite des hellen Bibliothekssaals zu beruhigen. Die leisen Gespräche summen im Hintergrund. Plötzlich beginnt die Musik, der Sopran setzt ein. Alt- und Männerstimmen erklingen, eine gut einstudierte Choreografie begleitet die Wiederholungen, die schon in den Proben für sehr viel gute Stimmung sorgte. Schon ist das kurze Flashmob-Konzert vorbei. Wir ziehen weiter; unser Ziel ist wie am Donnerstag die Stiftskirche in der Stuttgarter Innenstadt.

Stadtspaziergänge durch Stuttgart

Hier treffen wir unsere Solistinnen und die Gruppen, die an den Stadtführungen teilgenommen haben. Sieben verschiedene Spaziergänge durch Stuttgart bis zur Stiftskirche wurden heute Vormittag angeboten. Eine Gruppe unseres Partnerchors Gospel im Centrum aus St. Gallen ist von Martinas Innenstadtführung begeistert: “authentisch, persönlich, professionell”. Auch die anderen Touren waren voll ausgebucht und wir schauen in viele zufriedene Gesichter vor der Kirche.

Halleluja vor der Stiftskirche

Halleluja, salvation and glory ist ein Lied, in das man sich hineinfallen lassen kann, sowohl als Sängerin wie auch als Zuhörer. Es lebt von Wiederholungen des Ausrufs Halleluja, der hebräischen Kurzform von “Lobe den Herrn”. Unsere Chorleiter werden nicht müde darauf hinzuweisen, dass dieses Wort das höchste ist, das man im Gospel singen kann. Wir wissen: Jetzt wird es soulig und gefühlvoll, meditativ und spannungsgeladen zugleich. Ein Lied für alle Menschen, die schonmal aus einer ausweglosen Situation befreit wurden.

Praise the Lord!

Den Abschluss macht ein weiteres Loblieb: Praise the Lord. Dieses Mal versammeln wir uns vor dem Kunstmuseum. Es beginnt mit der stimmungsvollen Aufforderung mitzusingen: Let everything that has breath, praise the lord! Sinngemäß: Alles was Atem hat, lobe den Herrn (Psalm 150,6). Nach diesem Lied steht fest: Der schwungvolle Start in das Wochenende bleibt nicht nur für Sängerinnen und Sänger unvergesslich, sondern erhellte auch den Tag vieler Menschen, die sich über die Songs freuten.

Gruppenfotos in der Stuttgarter Kesselhitze

Unsere Gruppenfotos organisiert unsere Fotografin Ludmilla vor dem Landtag und dem Stadtpalais. Für mich stehen alle Gebäude, die wir heute besuchten für die beiden Gesichter dieser Stadt und dieser Welt. Das zutiefst menschliche, verzweifelte und frustrierte Gesicht und das fröhliche Gesicht voller Geschichten, Kunst, Musik und Leben. Gospelchöre müssen mir ihrer Hoffnungsbotschaft aus den Gebäuden herauskommen, um den Menschen zu begegnen. Dann können wir überall, auch unter freiem Himmel, ein “Casa de Dios” (Haus Gottes) für unsre Gospelsongs finden.

 

Vamos! Auf geht’s, machen wir uns auf den Weg zum nächsten Treffpunkt, aus dem wir ein Haus voller Hoffnung machen wollen: zur MHPArena in Ludwigsburg. Vamos a la casa de Dios!


Text und Bilder: Rebekka Kochner