... singen ist Glückssache

GiO Blog & Berichte

For unto us a child is born – Prime Time Samstag

Kategorien: Allgemein

Die Weihnachtsbotschaft – immer wieder und immer wieder anders, erzählt, gespielt, gesungen. Am Samstag, dem 2.12. 2023 präsentierte Gospel im Osten , 17 selbst komponierte Songs (von Cornelius Schock und Thomas Dillenhöfer) inspiriert vom Oratorium Messiah von Georg Friedrich Händel.

Nach einer kurzen Einleitung von Thomas Dillenhöfer, dem Chorleiter, über Ursprung, Aussagen und Bedeutung des Messiah, begann das Konzert mit den warmen, einladenden Klängen von Comfort ye.

Ungefähr 250 Sängerinnen und Sänger und die 8-köpfige Band nahmen uns mit, auf ein Klangerlebnis besonderer Art. Die Sänger des Chores strahlten von Beginn an eine große Freude und Begeisterung aus die sich, wie wir gleich sehen werden, ihren Weg zu den Zuhörern bahnte.

Die Kirche war gut gefüllt und erwartungsfroh saßen die Konzertbesucher auf ihren Plätzen. Noch, …. denn schon bald sollte sich das ändern. Wer den Messias im Original kannte, entdeckte sehr schnell an vielen Stellen, Teile der Melodien wieder. Trotzdem hatten die Songs ihren ganz eigenen Charakter. Das Programm war vielfältig und es gab immer Wechsel zwischen , Duo-, Trio, oder Quartett-Arrangments, Small-Edition und dem vollen Chor.

Auch innerhalb mancher Songs, sorgte dieser Wechsel für Spannung und Ausdruckstärke, wie z.B. bei But who may abide, das mit einem berührenden Solisten-Trio begann – weich, fragend, tastend, um dann in das He’s like a fire vom Chor gesungen – drängend, erschütternd, aufrüttelnd, überzugehen.

Die  Songs enthielten oft eine Mischung von originalen Melodie-Passagen , neuen Textvariationen und groovigen Rhythmen, das machte Lust zum Mitsingen, so dass der Funke der Begeisterung von den Chorsängern bald auf die Zuhörer übersprang.

Bei dem Song Go on up, konnte man schon nicht mehr sitzen bleiben. Anders, als im Original – als Arie, hier mit voller Chorpräsenz und Gospelsound. Dann, For unto us a child is born, wieder mit bekannten Originalklängen, mitreißend und von der Solistin Nadia Aleksan in einen gekonnten Wechselgesang gebracht, so dass die Zuhörer zu Mitsängern wurden.

Musik berührt die Seele, bringt etwas in Bewegung – es kam also Bewegung in den Raum.

An dieser Stelle, ein Gedanke von Yehudi Menuhin, einer der bedeutensten Geigenvirtuosen des 20.Jahrhunderts: “Denn Singen macht wie nichts anderes, die direkte Verständigung der Herzen über alle kulturellen Grenzen hinweg möglich.”

Das konnte man sogleich miterleben. Die Freude und Begeisterung war in Chor und Zuhörerschaft gleichermaßen ausgebrochen, singende und tanzende Menschen feierten zusammen die Weihnachtsbotschaft.

Auch Glory to God in the Highest und Rejoice war Weihnachtsgroove zum „Anfassen“.

Sehr berührend die beiden folgenden Titel Like a Sheperd beginnend mit einem warmen Soli-Duo um dann von dem vollen Klang des ganzen Chor aufgenommen zu werden. Danach, Behold the Lamb, ausdrucksstark durch die wunderbare Moll-Melodie der Zwischenspiele, die den Text noch mehr hervorhoben. Alle Solisten haben durch ihren wunderbaren stimmlichen Vortrag und die Leidenschaft beim singen den Songs eine Tiefe und eine persönliche Note gegeben.

Bei dem Höhepunkt, dem Hallelujah, lud Pit-Guy Horneff noch einmal als Vorsänger zum Mitsingen ein. An dieser Stelle bekamen die Trompete und das Saxophon der Band Raum für  ihre  solistischen Einlagen. Die Band war durch ihren vielfältigen Sound ein starker unverzichtbarer Begleiter des Chores.

Kurze lyrische Texte zwischen den Songs vertieften und erweiterten die Inhalte mit Gedanken zu Fragen unserer Zeit und des eigenen Lebens.

Mit dem Song If God be for us, der Quintessenz der Weihnachtsbotschaft, endet dieses Konzert. Man konnte es an den Gesichtern sehen und selbst fühlen, was die Menschen an Freude und Licht in ihren Herzen mitgenommen haben.

 Singen ist Glücksache

oder noch einmal mit Yehudi Menuhim zu sprechen:

Singen ist die eigentliche Muttersprache aller Menschen

 

Text: Monika Meyer


Songs from Messiah: So schnell möge es nicht vorbei sein
Tom Dillenhöfer, unser Chorleiter, ist entspannt. Das erste Konzert am Freitagabend hat das
Publikum begeistert. Was soll jetzt, einen Abend später, schief gehen? Zur Sicherheit proben wir
doch noch ein paar Stellen. Vor allem die drei neuen Lieder „Deliverer“, „Glory to God in the highest“
und „Rejoice“ können wir gar nicht oft genug singen. Sie sind einfach zu schön. Sie sind aber auch
textlastiger als die Songs, die viele der Sängerinnen und Sänger schon 2019 mitgesungen haben. Und
nicht vergessen, nach dem langen Solostück bei „Like a Shepherd“ dürfen die Männer erstmal nur
alleine singen.
Kein Platz in der Friedenskirche bleibt leer. Wir Sängerinnen und Sänger schauen vom Podest auf
erwartungsvolle Gesichter. Ob es den Kindern auch gefällt? Und dem Hund in der ersten Reihe? Der
erste Applaus nach „Comfort ye“ wischt die letzten Zweifel beiseite. Das Konzert nimmt seinen Lauf,
alle Augen richten sich auf Tom. Er nickt zufrieden. Die Solistinnen und Solisten brillieren mit Stimme
und Präsenz und ihre Begeisterung schwappt in die Bankreihen. Spätestens beim „Halleluja“ stehen
alle. Das Lied ist Höhe- und Wendepunkt zugleich. Das Konzert neigt sich dem Ende. Zum Glück gibt
es in der Heilandskirche am nächsten Tag noch zwei Auftritte. So schnell möge es gar nicht vorbei
sein. Zumindest nicht für uns Sängerinnen und Sänger. Auch die Zuhörer*innen haben nach 17
Liedern noch Lust auf mehr. Doch nach „If God be for us“ verklingt die Musik tatsächlich.

 

Text: Maria Jeggle

Hier geht’s zur Fotogalerie

Weitere Fotos auf der GiO Facebook-Seite unter:

Freitag, 1.12, Prime Time
Samstag, 2.12, Prime Time
Sonntag, 3.12, MorgenGospel
Sonntag, 3.12, AbendGospel

Fotos: Ludmilla und Gabriel Parsyak