... singen ist Glückssache

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GiO auf Chorreise in Kopenhagen

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Unterwegs mit 320 Sängerinnen und Sängern

„Wir haben 320 Betten in Kopenhagen für unsere Chorreise reserviert“ hieß es im Herbst 2017 in der Chorprobe. Würden sich wirklich so viele Sängerinnen und Sänger für ein Konzertwochenende auf den Weg in den hohen Norden machen? Selbstverständlich: Im April 2018 drängen sich rund 320GiOs in der Lobby eines 16-stöckigen Hostels mitten in Kopenhagen. Das „GiOgantische“ Abenteuer kann beginnen.

Erster gemeinsamer Programmpunkt: ein Workshop mit dem dänischen Songschreiber und Gospelchorleiter Hans Christian Jochimsen. Nach der langen Anreise nach Kopenhagen – zumindest wenn man 13 ½ Stunden im Bus saß – heizt uns Hans Christian am Abend nochmal ordentlich ein. Hemmungen werden mit der Aussage „We are in Denmark – no consequences“ über Bord geworfen. Nach einer gefühlten halben Stunde haben wir drei neue Songs – alle von Hans Christian selbst geschrieben – einstudiert. Zwischendrin drehen wir uns singend um die eigene Achse oder frontal den jeweils anderen Stimmen zu. Dabei lernen wir nicht nur die Gesichter der Mitreisenden kennen, sondern festigen ganz nebenbei unsere Stimmen. Bei den Männern läuft es trotzdem noch nicht ganz rund. Der Applaus der Frauen konzentriert sich auf den Tenor. Aber auch für die Bässe weiß Hans Christian Abhilfe: „Do you understand the concept love? Use your masculine authority!“ Wie das funktioniert? Stirn in Falten legen, den Kopf zur Seite neigen und den Song „Loved“ hauchen. Die Männer liefern, die Stimmung ist am Überkochen.

Am nächsten Tag steht ein Gospelgottesdienst in der Helligåndskirken, die mitten zwischen den großen Einkaufsstraßen gelegen ist, auf dem Programm. Der Plan: Wir GiOs versammeln uns im Kreis um den Innenraum der Kirche und auf den Emporen. Die Plätze der Gottesdienstbesucher befinden sich somit inmitten des Chors. Die Umsetzung: Die Kreisform ist schwieriger als gedacht. Hier noch ein paar Frauen auf die Emporen, dort hinten noch zwei Männer zur Verstärkung;das Klavier ist unten zu laut, auf den Emporen zu leise… Aber dann läuft alles rund. Aus sämtlichen Richtungen schallt es „But the blood“ und „Great is thy faithfulness“. Der Pfarrer hält den Gottesdienst extra auf Englisch, damit auch wir ihm folgen können.

Dann geht es für alle GiOs endlich in den traditionellen Freizeitpark Tivoli im Herzen Kopenhagens. Dort findet das „Tivoli Gospel Festival“ unter freiem Himmel statt und GiO darf als einziger ausländischer Chor auftreten. Vorfreude macht sich breit. Die anderen Chöre des Festivals scheinen die gleichen Gospelsongs zu mögen wie wir. Und so findet unser „Einsingen“ mitten auf der Festivalwiese statt: mit großer Begeisterung singen und klatschen wir bei Songs wie „Every praise“ (!) und „I won´tgo back“ mit, die von dänischen Chören schwungvoll vorgetragen werden.

Anschließend dürfen auch wir auf die große Bühne. Die bange Frage: Ist sie groß genug für uns? Doch alle findet einen Platz. Bevor wir starten können, marschiert die Musikparade von Tivoli über das Festivalgelände:Einmal, zweimal, dreimal…Währenddessen steigt die Spannung beim Publikum und bei uns. Endlich geht es los: Mit voller Kraft gospeln wir Songs wie „He loves me“, „Better“ und „The light of truth“ in den dänischen Sonnenschein hinein. Im Hintergrund rauscht die Achterbahn vorbei und vor uns klatscht das Publikum begeistert mit. Unser Dirigent Tom holt nochmal alles aus uns heraus. Jeder einzelne GiO zählt.

Glücklich über unseren Auftritt und voller Eindrücke der vergangenen zwei Tage lassen wir den Nachmittag im Tivoli ausklingen. Die Stunde des Abschieds aber naht bereits. Unzählige Hände winken den beiden Bussen mit über 100 GiOs an Bord zum Abschied, bevor sich in den nächsten Stunden und Tagen auch die übrigen GiOs auf die Heimreise machen.

Herzlichen Dank an Julie Lindell und ihre ganze Familie für die perfekte Organisation unserer Reise in Kopenhagen sowie an Steffi, Meli, Tom und Alex und alle weiteren Beteiligten für tausendfachen Emailverkehr, zahllose Rückfragen, musikalisches Durchhalten unter ungewohnten Bedingungen und alles drum herum! Es ist ein großes Geschenk mit so vielen Menschen reisen zu dürfen!

 

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Text: Iris Hohmann
Bild: Sina