... singen ist Glückssache

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Kategorien: Allgemein,ttc 2013

Logbuch: Joy!

„Wir hoffen, dass die Leute in der Stadt mitkriegen, dass hier was geht“, hatte Chor- und Projektleiter Tom Dillenhöfer am Sonntag zum Startschuss von ‚Time to celebrate‘ seine Erwartung an dieses großformatige Get-together ausgedrückt. Eine Erwartung, die sich schon erfüllt haben dürfte…

Wer sich heute zufällig im Stuttgarter Zentrum oder Osten oder auch in den Randgemeinden, namentlich in Uhlbach bei Untertürkheim aufhält, dürfte es schnell sehen, zumindest aber hören: dass hier irgendetwas geht. Und es geht nicht nur, es gehen!: Deutsche, Schweizer und Chilenen erkunden als bunt gemischte Gruppe erst die Stuttgarter Innenstadt, später die Uhlbacher Weinberge. Reichlich mit Regen gesegnet, ist es vor allem für die Chilenen ein Tag, ihren unermüdlichen Frohsinn unter Beweis zu stellen. Da ist eine Ausgelassenheit und Spontaneität, die jedes GPS-Signal ersetzt und die ganze Gruppe ansteckt. Als diese nach kurzer Wanderung und Unterwegs-Begrüßungssekt in der Uhlbacher Kelter zur Weinverkostung zusammenkommt, braucht es entsprechend nicht erst Rivaner, Sauvignon-Blanc, Heroldrebe und Cabernet/Lemberger, um allen einen – so die gastgebenden Winzer – „unvergesslichen“ Ausflug zu bescheren.

Es würde verwundern, wenn Streifzüge dieser Art keine Spuren hinterließen. Und wenn nicht bei Außenstehenden, so zumindest bei allen TTC-lern, die mit jedem Schritt dieser gemeinsamen Pilgerreise zu Chor und Freundeskreis zusammenwachsen. Dass das nicht bloß Schönmalereien interkultureller Kommunikation sind, macht am Abend die erste der fünf Proben in der Stuttgarter Friedenskirche spürbar, wo man sich mit Applaus gegenseitig zu einem überzeugend gesungenen „Joy“ gratuliert.

 

Im Bild: Und sangen aus voller Kehle…

Hinter den Kulissen: Einmal Chile und zurück.

Elke, was bedeutet Singen für dich persönlich?

Es bedeutet für mich, dem Ausdruck zu geben, was ich manchmal gar nicht sagen kann, was ich auch nicht beten kann. Es spricht mir aus dem Herzen. Und speziell im Gospel kann ich die Dinge auch mit dem Körper zum Ausdruck bringen. Es ist unheimlich befreiend und erfüllend.

 

Mit knapp vierzig Leuten seid ihr aus Chile gekommen. Dem gegenüber stehen über 500 Deutsche und Schweizer. Die chilenische Ecke übertönt trotzdem bei gemeinsamen Aktionen meist alle anderen. Ist das Aufgedrehtheit, die das Chorprojekt mit sich bringt? 

Nein, es ist eigentlich immer so, aber jetzt eben noch einen Ton höher. Die meisten von uns waren noch nicht in Europa und sind deswegen schon in Stimmung. Und wenn man dann so herzlich empfangen wird wie hier, schlägt die Stimmung nochmal mehr aus.

 

Und die vielen spontanen Gesangseinlagen… 

…gehören zur Feierlaune. Man singt einfach gern. Die chilenische Kultur an sich ist sehr lebendig.

 

Du kommst auch aus Santiago, aber sprichst fließend Deutsch. Wie kommt das? 

Ich bin gebürtige Schwäbin, bin aber vor zwanzig Jahren nach Chile ausgewandert.

 

Hatte dich das südamerikanische Temperament gelockt? 

Es war nicht der Grund, aber ich habe mich darin sehr schnell zu Hause gefühlt. Es spricht mir aus der Seele.

 

Jetzt bist du mit deinem Chor in die alte Heimat „zurückgekommen“. Was bedeutet das für dich? 

Doppelte Emotion!

 Elke ist eine von rund 90 Sängerinnen und Sängern des chilenischen Santiago Gospel.
Sie und 36 weitere Chormitglieder sind als Delegation zu ‚Time to celebrate‘ angereist.
Gospelmusik dient für die gebürtige Deutsche auch zum “Stressabbau”.
Danke, Elke.