... singen ist Glückssache

GiO Blog & Berichte

Wie man es macht

Kategorien: Gedanken

Ein Vater reitet auf einem Esel und neben ihm läuft sein kleiner Sohn.
Da sagt ein Passant empört:
„Schaut euch das an. Der lässt seinen kleinen Jungen neben dem Esel herlaufen.“
Der Vater steigt ab und setzt seinen Sohn auf den Esel.

Kaum sind sie ein paar Schritte gegangen ruft ein anderer:
“Nun schaut euch die beiden an. Der Sohn sitzt Wie ein Pascha auf dem Esel und der alte Mann muss laufen.“
Nun setzt sich der Vater zu seinem Sohn auf den Esel.

Doch nach ein paar Schritten ruft ein anderer empört:
„Jetzt schaut euch die beiden an. So eine Tierquälerei.“
Also steigen beide herab und laufen neben dem Esel her.

Doch sogleich sagt ein anderer belustigt:
„Wie kann man nur so blöd sein. Wozu habt ihr einen Esel, wenn ihr ihn nicht nutzt?”

… kann passieren, wenn man es allen recht machen möchte.
Das klingt übertrieben. Und natürlich muss es das. Aber soweit sind wir manchmal nicht davon weg.

Ich musste bei der Geschichte unwillkürlich an Jesus denken.
Er war sicher keiner, der es den Leuten recht machen wollte.
Er hatte eine Idee vom Leben, wie er es für richtig hielt, und wie es seiner Meinung nach gelingt. Und dem ist er nachgegangen.

Den Pharisäern war er zu liberal, so wie der mit Menschen umgegangen ist.
– er hat an Feiertagen Menschen geheilt
– er hat sich mit Frauen, mit Bänkern und Ausländern unterhalten.
Weil Ihm die Menschen wichtiger waren als die von Menschen gemachten Gesetze.
Und für viele Liberale Juden und vor allem die Römer war er ein religiöser Spinner und Fanatiker.

Ich glaube unser Leben hier auf der Erde hat Kraft, wenn wir Position beziehen und nicht alles und jede Meinung gleich wertig ist und wir versuchen, es allen recht zu machen.


von Thomas Dillenhöfer